Eduard Bäumer, 1919

Das Herz der internationalen Ziegelindustrie schlug zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Zeit lang in der Konstanzer Schottenstraße: Dort erfand Jacob Bührer einen neuartigen Brenn- und Trockenofen mit dem sich bei enormer Kohleersparnis die Produktionszahlen steigern ließen und zudem Personal gespart werden konnte. Die Bührer-Ziegelei-Anlagen wurden weltweit zum Verkaufsschlager: Im Jahr 1912 konnten knapp 2 Milliarden Ziegelsteine in 402 Trockenöfen produziert werden. Jacob Bührer war in der Nähe von Schaffhausen aufgewachsen und hatte bereits als Zehnjähriger in der Ziegelei seines Vaters den Umgang mit Ton und Brennöfen erlernt. Nach seiner Ingenieursausbildung war er kurzzeitig als Lehrer tätig gewesen, kehrte jedoch bald wieder in das angestammte Berufsfeld zurück und gründete ein eigenes Ingenieursbüro in Konstanz. Das Porträt, das den Bautechniker in ein Schriftstück vertieft zeigt, wurde erst fünf Jahre nach seinem Tod in Auftrag gegeben.

Sammlung Rosgartenmuseum