Die Restaurierung umfasst alle Maßnahmen, die die Erfahrbarkeit des Kunstobjektes verbessern. Alle Gemälde waren durch den stark gegilbten und unregelmäßigen Firnis in der Farbwahrnehmung deutlich eingeschränkt. Entsprechend war die Abnahme des Firnisses nicht nur konservatorisch, sondern auch restauratorisch notwendig. Den höchsten restauratorischen Bedarf stellte die Entfernung aller Übermalungen dar. Im Jahr 1970 überarbeitete der Künstler „K. Hodr“ alle Gemälde großzügig. Seine Arbeit belegte er durch eine Signatur. Das Ausmaß der Übermalungen war sehr groß. Der andersartige Duktus verfälschte die detailreiche und differenzierte Malerei Häberlins. Hodr veränderte sogar Einzelheiten, indem er Details wie Knöpfe und Federn der Kleidung oder einen wolkenreichen Himmel monochrom und eindimensional flächig übermalte. Nach der Abnahme aller später aufgetragener Schichten der Übermalungen und des Firnisses, befanden sich die Gemälde wieder in ihrem reinen Zustand an Originalsubstanz. In Folge der starken Überarbeitungen und des Alters, waren wenige kleine Fehlstellen vorhanden. Diese Fehlstellen wurden abschließend im Rahmen der Restaurierung plastisch und farblich integriert, um die Malerei geschlossen erfahrbar zu machen. Abschließend wurde ein neuer dünner Firnis aufgetragen, der die Gemälde künftig frontseitig vor Umwelteinflüssen schützt und der Malerei ihr Tiefenlicht und ihre Strahlkraft wiedergibt.
Bei einer fachmännischen Konservierung und Restaurierung erfolgen alle Maßnahmen unter höchster Achtung und Wahrung der Originalsubstanz. Es kommen ausschließlich reversible Materialien zum Einsatz, die die Malerei nicht angreifen oder beeinflussen.