Der Konstanzer Josef Günthart leistet seit 1843 Militärdienst im 3. Infanterie-Regiment. Im Mai 1849 ist das Regiment an der Meuterei gegen Befehlshaber und Offiziere der Bundesfestung Rastatt beteiligt. Soldaten bedrängen den Gouverneur der Festung, Kameraden aus dem Arrest zu entlassen, die zuvor Reden auf die Freiheit gehalten hatten. Vermutlich nimmt auch Günthart an diesen Protesten so maßgeblich teil, dass er später von Offizieren als Mittäter angezeigt werden kann. Nach der Kapitulation der Festung wird der Konstanzer am 21. September 1849 vor das Standgericht gestellt und wegen „Meuterei und Treuebruchs“ zum Tode verurteilt. Tags darauf stirbt er unter den Kugeln eines preußischen Erschießungskommandos. 1873 erhält sein Grab in Rastatt eine Gedenktafel.

Die Tafel ist in der Sonderausstellung „“Jetzt machen wir Republik“ Die Revolution von 1848/49 in Baden“ im Kulturzentrum am Münster bis 7. Januar 2024 zu sehen.