Der Waadtländer Eugène Burnand hat mit der „Nachtwache der Spinnerinnen“, im Original: „La veilleé des fileuses“ ein monumentales Werk geschaffen. Der in Paris tätige erfolgreiche Maler und Grafiker zaubert 1876 diese idealisierende Darstellung nächtlicher Heimarbeit in Öl auf die Leinwand. Doch die familiäre Idylle trügt: Tag und Nacht müssen die Frauen in schlecht beleuchteten Stuben um kargen Lohn arbeiten. Während die Spinnerei von Frauen und Kindern betrieben wurde, ist die Weberei hauptsächlich die Arbeit der Männer. Die Ostschweiz war die florierende Textilregion am Bodensee.
Dieses faszinierende Gemälde gibt es bis zum 5. Januar 2025 in der Ausstellung „Wir schaffen was! Arbeitswelten in der Kunst am Bodensee“ im Rosgartenmuseum zu sehen.
Eugène Burnand: „Die Nachtwache der Spinnerinnen“, Öl auf Leinwand, 1876, © Museum zu Allerheiligen Schaffhausen