Wenige Tage vor dem Heckerzug tritt der 40-jährige Lehrer und Wollmatinger Bürgermeister Thomas Sättele im Kreis der Landbürgermeister in Konstanz ganz energisch für den Freischarenzug ein und wirbt Teilnehmer. Seine Frau versteckt der Familiensage nach seinen Säbel. So leiht er sich das Eisenschwert des hölzernen Paulus in der Kirche St. Martin aus, nimmt dann aber nicht am Zug teil, denn seine Frau ist mit dem 6. Kind schwanger. Im Mai 1848 sitzt Sättele als Wollmatinger „Führer der Umsturzpartei“ kurzzeitig in Untersuchungshaft. Die Ereignisse der dritten badischen Revolutionswelle befreien ihn. Wieder setzt sich der Bürgermeister für die Republik ein. Nach der Revolution verliert er sein Amt, wird aber gerichtlich nicht mehr verfolgt. 1869 darf er in Wollmatingen wieder kandidieren und wird erneut zum Bürgermeister gewählt. Sättele stirbt 1880.

An diesen und weitere Protagonisten der Revolutionsereignisse der Jahre 1848/49 erinnert das Rosgartenmuseum in seiner Sonderausstellung „„Jetzt machen wir Republik“ Die Revolution von 1848/49 in Baden“, die bis 7. Januar 2024 im Kulturzentrum am Münster zu sehen ist.