Die freiberufliche Restauratorin Annika Maier von Ars Cura berichtet uns von ihrer Arbeit an den Gemälden des Künstlers Carl Häberlin im Konstanzer Rathaus:

Die 12 Gemälde sind in die Wandvertäfelung eingelassen und befinden sich seit ihrer Entstehung in den Jahren 1897-99 in ihrer originalen Hängung. Sie wurden durch den Künstler für diesen Ort geschaffen und zeigen bedeutende Ereignisse der Konstanzer Stadtgeschichte. Im Rahmen des Projektes wurden alle Gemälde, die je ca. 100 cm hoch und 40 bis 256 cm breit sind, konserviert und restauriert.
Die konservatorischen Maßnahmen haben zum Ziel alle vorhandene originale Substanz zu sichern. Hierzu zählt die Stabilisierung von mangelhafter Aufspannung der Bildträger durch Randanstückungen, das Schließen von Löchern durch das Einfügen von Intarsien und die Konsolidierung verlustgefährdeter Malschichtbereiche. Störendes Fremdmaterial wie Schmutz auf der Bildoberfläche und die zwischen dem Keilrahmen und der Leinwand befindlichen Schmutztaschen, welche Deformationen provozieren, wurden fachgerecht entfernt. Der vorhandene Firnis wies partiell eine hohe Eigenspannung auf, die das Risiko bürgt, die Malschicht mit vom Bildträger abzuheben. Entsprechend wurde der Firnis entfernt. Zum Abschluss wurde ein konservatorischer Rückseitenschutz aus säurefreier Wellpappe angebracht, der die Gemälde künftig vor mechanischen wie klimatischen Einwirkungen über die Rückseite schützt.