Der Konstanzer Karl Zogelmann ist wohlhabender Großhändler von Bettfedern. Seit 1847 Mitglied des Gemeinderats, nimmt der Liberale zunehmend Anstoß an der rückwärtsgewandten Politik Badens und des Deutschen Bundes. Soziale Ungerechtigkeiten empören ihn: So setzt er sich stark für die Aufnahme von Juden ins Bürgerrecht ein. Als Hauptmann der Bürgerwehr besorgt er im April 1848 Blei und Pulver, nimmt am Heckerzug teil. Danach flieht er in die Schweiz, kehrt 1849 zurück, kauft im Geheimen erneut Waffen. Kurzzeitig amtiert er als Beauftragter der Revolutionsregierung, bevor er im Juli 1849 einmal mehr in die Schweiz entkommt. Das Konstanzer Hofgericht verurteilt ihn 1851 zu drei Jahren Zuchthaus und zu Schadensersatz. Erst 1857 zurück in Konstanz, ist er fortan als Unternehmer erfolgreich und gründet wohltätige Stiftungen. Zogelmann stirbt 1888 als hochgeachteter Bürger in Konstanz.
An diesen und weitere Protagonisten der Revolutionsereignisse der Jahre 1848/49 erinnert das Rosgartenmuseum in seiner Sonderausstellung „„Jetzt machen wir Republik“ Die Revolution von 1848/49 in Baden“, die bis 7. Januar 2024 im Kulturzentrum am Münster zu sehen ist.