Der Konstanzer Bierbrauer, Gastwirt „Zur Sonne“ und Malzfabrikant, Augustin Schmid, braut als Erster haltbares Lagerbier, das er bis nach Zürich verkauft. Das von ihm umgebaute Gasthaus „Zum Badischen Hof“ wird zu einem Treffpunkt der Demokraten. Zeitweise finanziert Schmid den Verlag Belle-Vue in Emmishofen und die „Seeblätter“. Doch am Heckeraufstand nimmt er nicht teil, sammelt aber später Spenden für die verfolgten Teilnehmer des Zuges. In der badischen Revolution von 1849 wirkt Schmid als Kommandant der berittenen Bürgerwehr im Seekreis mit und schmuggelt angeblich Fässchen voller Geld für die Revolutionsarmee über die Schweizer Grenze. Das Hofgericht verurteilt ihn 1850 zu einer Zuchthausstrafe von drei Jahren, der Staat zieht sein gesamtes Vermögen ein. Der ruinierte Schmid wird zur Auswanderung begnadigt: Als 50-Jähriger muss er mit seiner Familie in die USA emigrieren. Gemeinsam mit einem jüdischen Kaufmann gründet er in South Jersey die Brauerei „Constance Brewery“ und eine Malzfabrik.

An diesen und weitere Protagonisten der Revolutionsereignisse der Jahre 1848/49 erinnert das Rosgartenmuseum in seiner Sonderausstellung „“Jetzt machen wir Republik“ Die Revolution von 1848/49 in Baden“, die bis 7. Januar 2024 im Kulturzentrum am Münster zu sehen ist.