Amalie Struve ist eine der engagiertesten Frauen der badischen Revolution. Sie ist am Heckerzug beteiligt, dann am Versuch ihres Mannes Gustav, in Lörrach die Republik auszurufen. Nach dem Scheitern werden die Struves zu Haftstrafen verurteilt. Über 200 Tage lang wird Amalie in einem Freiburger Turm festgehalten. In der zweiten Welle der Revolution kämpft sie für die Anerkennung der freiheitlichen Reichsverfassung und betreibt in der Festung Rastatt erfolgreich das Überlaufen der dortigen Soldaten zur Revolutionsregierung. Sie beteiligt sich später auch an den Kämpfen gegen die preußischen Invasoren. Im Sommer 1849 gelingt dem Ehepaar die Flucht in die Schweiz, von dort nach England und in die USA. In New York wird Amalie Struve zu einer wichtigen publizistischen Stimme der politischen Frauenemanzipation, des Rechts auf Bildung und für das Frauenwahlrecht. Nur 38-jährig stirbt sie 1862 in New York.

An diese und weitere Protagonistinnen der Revolutionsereignisse der Jahre 1848/49 erinnert das Rosgartenmuseum in seiner Sonderausstellung „„Jetzt machen wir Republik“ Die Revolution von 1848/49 in Baden“, die bis 7. Januar 2024 im Kulturzentrum am Münster zu sehen ist.

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