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Die Nachtwache der Spinnerinnen

Der Waadtländer Eugène Burnand hat mit der „Nachtwache der Spinnerinnen“, im Original: „La veilleé des fileuses“ ein monumentales Werk geschaffen. Der in Paris tätige erfolgreiche Maler und Grafiker zaubert 1876 diese idealisierende Darstellung nächtlicher Heimarbeit in Öl auf die Leinwand. Doch die familiäre Idylle trügt: Tag und Nacht müssen die Frauen in schlecht beleuchteten Stuben um kargen Lohn arbeiten. Während die Spinnerei von Frauen und Kindern betrieben wurde, ist die Weberei hauptsächlich die Arbeit der Männer. Die Ostschweiz war die florierende Textilregion am Bodensee.

Dieses faszinierende Gemälde gibt es bis zum 5. Januar 2025 in der Ausstellung „Wir schaffen was! Arbeitswelten in der Kunst am Bodensee“ im Rosgartenmuseum zu sehen.

Eugène Burnand: „Die Nachtwache der Spinnerinnen“, Öl auf Leinwand, 1876, © Museum zu Allerheiligen Schaffhausen


Der Holzmann

Vor der Umstellung auf Ölheizungen in den 1960er Jahren kam in der Stadt der „Holzmann“: Seine Hackmaschine zerkleinerte das gelieferte Holz in handliche Scheite. Der kuriose Eigenbau gehörte bis in die 1980er Jahre zum Konstanzer Stadtbild. Schaut gerne in unserer Ausstellung „Wir schaffen was! Arbeitswelten in der Kunst am Bodensee“ im Rosgartenmuseum vorbei.

Fritz Hildebrandt: „Beim Holzmachen“, Öl auf Pappe, 1947, ©Rosgartenmuseum


Appenzeller Modewelt: Besuch der Ferggerin

Der in Zürich geborene Kunstmaler Hans Caspar Ulrich veranschaulicht den Besuch der gut gekleideten „Ferggerin“ in einer Appenzeller Stickstube. Die St. Galler Stickerei-Fabriken konzentrierten sich ab 1850 auf die Produktion von Maschinenstickereien. Sogenannte „Ferggerinnen“ übernahmen den Handel zwischen den Handstickerinnen und den großen Pariser Modehäusern. Die Ferggerin vereinbarte den Preis, stand für die Qualität und für termingerechte Fertigstellung der Stickaufträge ein.

Diese und weitere Einblicke in die frühe Textilindustrie sind bis zum 5. Januar 2025 in der Ausstellung „Wir schaffen was! Arbeitswelten in der Kunst am Bodensee“ im Rosgartenmuseum zu sehen.

Hans Caspar Ulrich: „Die Ferggerin“, Öl auf Leinwand, 1921, ©Museum Appenzell


Auf dem Bau

Willi Wenks monochromer Holzschnitt veranschaulicht die monotone Arbeitsroutine auf dem Bau. Als Mitbegründer der Gruppe Xylon, einer Vereinigung von Holzschnitzern, schuf er immer wieder Werke, die sich mit Dynamik und Routine auf dem Bau auseinandersetzen.

Schaut gerne in unserer Ausstellung „Wir schaffen was! Arbeitswelten in der Kunst am Bodensee“ im Rosgartenmuseum vorbei.

Willi Wenk: „o.T. (Arbeiter)“, Holzschnitt, o.J., ©Kunstmuseum Thurgau


Alltag auf dem See

Im Stil des süddeutschen Impressionismus hält Kappis in lockerer Malweise die Szene der Fischer am Ufer von Staad fest. Die Boote liegen bereits am Strand oder werden gerade ans Ufer gezogen. Das Tagwerk der Fischerzunft ist getan. Die Fischerei war ein mühseliges und durch rasche Wetterumbrüche auf dem See auch ein gefährliches Geschäft. Trotzdem arbeiteten um 1900 rund 600 Berufsfischer auf dem Obersee, 100 am Untersee.

Die Fischerei sowie viele weitere historische Arbeitsbereiche gibt es bis zum 5. Januar 2025 in der Ausstellung „Wir schaffen was! Arbeitswelten in der Kunst am Bodensee“ im Rosgartenmuseum zu bewundern. 

Albert Kappis: „Strand in Staad“, Öl auf Leinwand, um 1904, ©Rosgartenmuseum Konstanz