Aktuelles

Eine Ordensschwester vor dem Volksgerichtshof

Im Oktober 1944 stand die aus dem Kloster Zoffingen stammende Ordensschwester Dr. Maria Brigitte Hilberling in Berlin vor dem Volksgerichtshof. Die Staatsanwaltschaft warf ihr „Wehrkraftzersetzung“ und „Feindbegünstigung“ vor, Verbrechen, die zu diesem Zeitpunkt unweigerlich mit der Todesstrafe geahndet wurden. Ihre Äußerung, sie halte den Verlust des Krieges für eine gerechte Vergeltung der Judenverfolgung in Deutschland, das von einer Verbrecher- und Mörderclique regiert werde, hatte zur Denunziation geführt. Doch sie hatte Glück: Die Belastungszeugen erschienen nicht, die Verhandlung musste vertagt werden. Zu einer zweiten Verhandlung kam es nicht mehr: Im April 1945 wurde Hilberling von Soldaten der Roten Armee aus dem Gefängnis befreit.

In der neuen Dauerausstellung „Konstanz im Nationalsozialismus 1933-1945“, erinnert das Rosgartenmuseum an Menschen wie Maria Hilberling, die Verfolgung und Unrecht erleiden mussten oder sich unter höchster Gefahr dem Terror des Nazi-Regimes widersetzten. 


KONSERVIERUNG UND RESTAURIERUNG DER 12 HISTORIEN-GEMÄLDE DES KÜNSTLERS CARL HÄBERLIN IM KONSTANZER RATHAUS – Teil 2

Die Restaurierung umfasst alle Maßnahmen, die die Erfahrbarkeit des Kunstobjektes verbessern. Alle Gemälde waren durch den stark gegilbten und unregelmäßigen Firnis in der Farbwahrnehmung deutlich eingeschränkt. Entsprechend war die Abnahme des Firnisses nicht nur konservatorisch, sondern auch restauratorisch notwendig. Den höchsten restauratorischen Bedarf stellte die Entfernung aller Übermalungen dar. Im Jahr 1970 überarbeitete der Künstler „K. Hodr“ alle Gemälde großzügig. Seine Arbeit belegte er durch eine Signatur. Das Ausmaß der Übermalungen war sehr groß. Der andersartige Duktus verfälschte die detailreiche und differenzierte Malerei Häberlins. Hodr veränderte sogar Einzelheiten, indem er Details wie Knöpfe und Federn der Kleidung oder einen wolkenreichen Himmel monochrom und eindimensional flächig übermalte. Nach der Abnahme aller später aufgetragener Schichten der Übermalungen und des Firnisses, befanden sich die Gemälde wieder in ihrem reinen Zustand an Originalsubstanz. In Folge der starken Überarbeitungen und des Alters, waren wenige kleine Fehlstellen vorhanden. Diese Fehlstellen wurden abschließend im Rahmen der Restaurierung plastisch und farblich integriert, um die Malerei geschlossen erfahrbar zu machen. Abschließend wurde ein neuer dünner Firnis aufgetragen, der die Gemälde künftig frontseitig vor Umwelteinflüssen schützt und der Malerei ihr Tiefenlicht und ihre Strahlkraft wiedergibt.
Bei einer fachmännischen Konservierung und Restaurierung erfolgen alle Maßnahmen unter höchster Achtung und Wahrung der Originalsubstanz. Es kommen ausschließlich reversible Materialien zum Einsatz, die die Malerei nicht angreifen oder beeinflussen.


Konservierung und Restaurierung der 12 Historien-Gemälde des Künstlers Carl Häberlin im Konstanzer Rathaus

Die freiberufliche Restauratorin Annika Maier von Ars Cura berichtet uns von ihrer Arbeit an den Gemälden des Künstlers Carl Häberlin im Konstanzer Rathaus:

Die 12 Gemälde sind in die Wandvertäfelung eingelassen und befinden sich seit ihrer Entstehung in den Jahren 1897-99 in ihrer originalen Hängung. Sie wurden durch den Künstler für diesen Ort geschaffen und zeigen bedeutende Ereignisse der Konstanzer Stadtgeschichte. Im Rahmen des Projektes wurden alle Gemälde, die je ca. 100 cm hoch und 40 bis 256 cm breit sind, konserviert und restauriert.
Die konservatorischen Maßnahmen haben zum Ziel alle vorhandene originale Substanz zu sichern. Hierzu zählt die Stabilisierung von mangelhafter Aufspannung der Bildträger durch Randanstückungen, das Schließen von Löchern durch das Einfügen von Intarsien und die Konsolidierung verlustgefährdeter Malschichtbereiche. Störendes Fremdmaterial wie Schmutz auf der Bildoberfläche und die zwischen dem Keilrahmen und der Leinwand befindlichen Schmutztaschen, welche Deformationen provozieren, wurden fachgerecht entfernt. Der vorhandene Firnis wies partiell eine hohe Eigenspannung auf, die das Risiko bürgt, die Malschicht mit vom Bildträger abzuheben. Entsprechend wurde der Firnis entfernt. Zum Abschluss wurde ein konservatorischer Rückseitenschutz aus säurefreier Wellpappe angebracht, der die Gemälde künftig vor mechanischen wie klimatischen Einwirkungen über die Rückseite schützt.


PODCAST „MANCHMAL MUSS MAN EINFACH FRAGEN! KULTUR BILD(EN)“ – FOLGE 6

Im Spiel entspannen wir, freuen uns oder lernen auch was dazu. Dazu gehören nicht nur gemeinsame Brettspielabende, sondern auch das Theater und Tanzspiel. Wie hatte das aber während der Quarantäne funktioniert? Für dieses Thema erzählten uns der Kunstwissenschaftler und Spieleentwickler Steffen Bogen sowie die Theater- und Tanzpädagogin Tanja Jäckel vom Jungen Theater Konstanz ihre Erfahrungen aus Beruf und Projekten. Das war die letzte Folge der ersten Staffel, aber das Projekt „Manchmal muss man einfach fragen! Kultur Bild(en)“ ist nicht zu Ende. Eine zweite Staffel ist schon geplant. Außerdem dürfen ab 27.10. alle Interessierten sich für verschiedene Workshops im November und Dezember 2022 zu Kunstbegegnungen, Formatentwicklungen, einem Livetalk und vielem mehr auf der Projektseite anmelden.

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PODCAST „MANCHMAL MUSS MAN EINFACH FRAGEN! KULTUR BILD(EN)“ – FOLGE 5

Die fliegende Künstlerin

Mathe, Sport, Physik, Kulturelle Bildung? Schüler und Schülerinnen lernen wie man Formeln berechnet, eine Texterörterung schreibt oder einen Handstand macht. Die Vermittlung und Entwicklung von einem kulturellen Verständnis sind noch nicht ganz in unserem Bildungssystem angekommen. Jedoch ist das ein grundlegender Baustein für eine demokratische Gesellschaft. „Das Fliegende Künstlerzimmer“ zeigt auf Schulhöfen in Hessen, wie man es anders machen kann. Andreas Sauer vom #konstanzerkulturlabor hat dafür zwei Gäste eingeladen: Christian Kammler als Leiter der Beratungsstelle Kulturelle Bildung an Schulen und Eva Funk, die Fliegende Künstlerin höchstpersönlich. Das Fliegende Künstlerzimmer ist Teil des Programms der Crespo Foundation in Frankfurt am Main in Kooperation mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Hessischen Kultusministerium. Für mehr Infos: www.fliegendes-kuenstlerzimmer.de

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